8. Datenschutzrisiken verstehen – eine Einführung in das geltende Datenschutzgesetz
Wenn Sie eine Drohne zu Freizeitzwecken nutzen, sollten Sie auch die geltenden Datenschutzbestimmungen kennen.
Was ist Datenschutz?
Im Allgemeinen ist Datenschutz ein spezifischer Schutz der Privatsphäre. Ziel dabei ist der Schutz personenbezogener einschließlich sensibler personenbezogener Daten. Es kann zum Beispiel gegen die geltenden Bestimmungen verstoßen, wenn man personenbezogene Daten über eine andere Person sammelt und diese im Internet verbreitet. Das Recht auf Vertraulichkeit von Informationen bzw. auf Datenschutz ist geschützt durch:
- Artikel 8 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union;
- eine separate Gesamtregelung im Rahmen der nationalen Datenschutzgesetze auf Grundlage der Datenschutzrichtlinie 95/46/EG, die durch die Datenschutz-Grundverordnung ersetzt wurde.
Was sind personenbezogene Daten?
Der Begriff personenbezogene Daten bezeichnet alle Informationen über eine bestimmte oder bestimmbare natürliche Person. Dazu zählen auch Bild- und Tondaten. Als bestimmbar wird eine Person angesehen, die entweder direkt (z. B. anhand des Gesichts) oder indirekt (z. B. anhand des Nummernschilds, des Standorts usw.) identifiziert werden kann, insbesondere durch Zuordnung zu einer Kennnummer, Standortdaten, Online-Kennung oder zu einem oder mehreren spezifischen Elementen, die Ausdruck der physischen, physiologischen, psychischen, wirtschaftlichen, kulturellen oder sozialen Identität der natürlichen Person sind.
Der Begriff sensible personenbezogene Daten bezeichnet personenbezogene Daten, die Aufschluss über die rassische und ethnische Herkunft, politische Meinungen, religiöse oder ähnliche Überzeugungen, Gewerkschaftszugehörigkeit, körperliche oder geistige Gesundheit, Sexualleben und/oder kriminelle Geschichte der betroffenen Person geben. In Bezug auf die Nutzung dieser Daten bestehen starke Beschränkungen.
Denken Sie nach, bevor Sie etwas veröffentlichen
Bevor Sie ein Bild (oder andere personenbezogene Daten) über die sozialen Medien senden oder im Internet verbreiten, denken Sie sorgfältig darüber nach, wer auf diese Informationen zugreifen kann.
Nachdem Ihre Drohne gelandet ist, veröffentlichen Sie ein Bild (oder Aufnahmen) einer anderen Person ohne ihre Zustimmung im Internet. Das Bild zeigt die Person lediglich von oben und sie kann nicht identifiziert werden. Sie veröffentlichen diese Daten ausschließlich zur Ausübung persönlicher oder familiärer Tätigkeiten, zum Beispiel in Ihrem persönlichen Blog. In diesem besonderen Fall verstoßen Sie nicht gegen das geltende Datenschutzgesetz.
Sie nutzen eine Drohne, um ein Video zu drehen. Die Aufnahmen beinhalten ein Bild einer Person im eigenen Garten. Das Bild zeigt die Person lediglich von oben, enthält jedoch andere relevante Informationen, die es anderen leichter machen, die Person zu identifizieren oder zu erkennen (z. B. Nummernschild, Straßenname, Standort des Gartens usw.). Sie veröffentlichen das Video im Zusammenhang mit Ihrer Geschäftstätigkeit auf der Website Ihres Unternehmens (also nicht ausschließlich im Rahmen der Ausübung persönlicher oder familiärer Tätigkeiten). In diesem besonderen Fall verstoßen Sie möglicherweise gegen das geltende Datenschutzgesetz.
DENKEN SIE NACH, BEVOR SIE AUFNAHMEN (einschließlich Tonaufnahmen) VON PERSONEN VERÖFFENTLICHEN .
Zusammenfassung der wichtigsten zu beachtenden Punkte
- Die Freizeitnutzung von Drohnen kann Gefahren für die Privatsphäre und Datenschutzrisiken mit sich bringen. Die Wahrung der Privatsphäre und der Datenschutz sind gesetzlich geregelt.
- Es gibt mehrere Dimensionen der Privatsphäre bzw. der Privatheit: körperliche Privatsphäre, Privatheit des Verhaltens, Privatheit von Bildern und Informationen, Privatheit des Ortes und des Raumes, Privatheit der Vereinigung.
- Im Rahmen der Freizeitnutzung von Drohnen ergeben sich Datenschutzrisiken, wenn eine Drohne während der Ausübung von nicht familiären oder persönlichen Tätigkeiten zur Sammlung und Verarbeitung personenbezogener Daten genutzt wird, anhand derer eine Person identifiziert werden kann.
- Die Anwesenheit einer Drohne kann einen Eingriff in die Privatsphäre darstellen, selbst wenn diese nicht mit einer Kamera ausgestattet ist.
- Drohnen, die mit einer Kamera oder anderen Sensoren zur Datenaufnahme (wie etwa Mikrofone, GPS usw.) ausgestattet sind, stellen eine größere Gefährdung der Privatsphäre da.
- Als Freizeitnutzer einer Drohne dürfen Sie andere Personen ohne deren Erlaubnis nicht bewusst oder beabsichtigt visuell beobachten.
- Die Nutzung einer Drohne an öffentlichen Orten kann einen Eingriff in die Privatsphäre darstellen, insbesondere an Orten, an denen Menschen berechtigte Erwartungen an die Privatsphäre haben. Die Nutzung einer Drohne an öffentlichen Orten kann durch Flugsicherheitsvorschriften verboten oder eingeschränkt sein.
- Die Folge der Realisierung dieser Risiken im Hinblick auf Privatsphäre und Datenschutz, die sich aus der Freizeitnutzung von Drohnen ergeben, kann öffentliches Unbehagen sein. Öffentliches Unbehagen lässt sich durch verantwortungsvolle Nutzung von Drohnen minimieren.